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Neue Ausstellung
Ausstellung zum 250. Geburtstag von Hans-Georg Nägeli in Wetzikon
Nägelis weitreichende Visionen
Hans Georg Nägeli (1773-1836) war in der Schweiz, die noch keine Bundesverfassung hatte, ein vielseitiger Visionär und Pionier. Als musikalisches Wunderkind wurde er im musizierfreudigen Eltern- und Pfarrhaus in Wetzikon kontinuierlich gefördert. Eine berufliche Laufbahn als Musiker war damals in der Schweiz aber noch nicht möglich.
Anders als sein Zeitgenosse Xaver Schnyder von Wartensee (1786-1868) aus Luzern, der als bedeutendster Schweizer Komponist zu Lebzeiten Beethovens gilt und in Wien und Frankfurt am Main tätig war, blieb Nägeli in Zürich und entfaltete von hier aus ein reges und nicht nur für die Schweiz pionierhaftes Wirken in musikalischen Dingen: als Verleger, Komponist und Pädagoge.
Musikalische Bildung für alle
Nägelis Vision: eine musikalische Bildung für alle, also nicht nur für die Adligen, sondern auch fürs Volk. Mit seinem Verlag und seiner Leihbibliothek sorgte er zudem dafür, dass neuste Werke aus aller Welt auch in der Schweiz Verbreitung fanden und gespielt wurden.
Modern inszenierte Ausstellung
Die Ausstellung zu Hans Georg Nägeli wird szenographisch modern mit Grafiken und Installationen inszeniert. Sie gibt Einblick in das damalige Musikleben, das Nägeli stark prägte, dabei werden auch unbekannte Objekte aus dem Teilnachlass Nägelis gezeigt, der im Museum Wetzikon schlummert. In den Nebenräumen werden Nägelis Visionen einer musikalischen Bildung für alle und des Chorsingens als verbindende Kraft spielerisch nachvollziehbar gemacht.
Ende März bis Ende Oktober 2023 im Museum Wetzikon, Farbstrasse 1, 8620 Wetzikon
Neue Buchpublikation
Komponieren, trotz allem - Martha von Castelberg-von Orelli (1892-1971)
von Verena Naegele und Sibylle Ehrismann
Sie komponierte und musizierte ihr ganzes Leben lang, durfte ihre Begabung aber nicht zum Beruf machen. Martha von Castelberg (1892–1971) war die Tochter des Zürcher Bankiers Eduard von Orelli, der als Protestant zum Katholizismus konvertierte, um Beatrix von Reding heiraten zu können. Martha wurde streng katholisch erzogen, sie war eine gute Reiterin, lernte mehrere Sprachen und spielte hervorragend Violine. Der Musik galt ihre Leidenschaft, sie brachte sich autodidaktisch das Klavierspiel und damit auch das Komponieren bei.
Im Austausch mit bedeutenden Zürcher Musikerpersönlichkeiten entwickelte sie ihren Stil weiter, ihre Motetten und geistlichen Lieder sind klanglich suggestiv. Als Gattin von Victor von Castelberg, dem Direktor der Schweizerischen Rückversicherung, kümmerte sie sich zudem um die künstlerische Erziehung ihrer Söhne Carlo und Guido von Castelberg, welche bedeutende ehrenamtliche Exponenten der Zürcher Kulturszene wurden.
Im Nachlass der Familie von Castelberg haben Sibylle Ehrismann und Verena Naegele dem Leben und Werk dieser interessanten Schattenfigur nachgespürt.
Im Auftrag der Martha von Castelberg Stiftung
2021, 168 Seiten; 74 sw und farbige Abbildungen; gebunden; 16 × 23 cm
ISBN 978-3-03919-539-8; CHF 34.00
erschienen im Verlag HIER UND JETZT
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